Packexperiment in Panama: Weniger ist mehr
Als ich während meiner Weltreise in Zentralamerika unterwegs war, mache ich eine dreiwöchige Rundreise durch Panama, Costa Rica und Nicaragua. Start und Ziel war Panama City, weil ich dort meine Flüge gebucht hatte, alles zwischendurch wollte ich spontan entscheiden. Nach einem halben Jahr am Stück unterwegs wagte ich ein Experiment: Ich ließ etwa zwei Drittel meiner Ausrüstung in einem Hostel in Panama City. Ich versuche so wenig wie möglich einzupacken. Vor kurzem hat mich ein Bekannter auf die Idee gebracht diese Erfahrung mal zu verbloggen.
Hier zunächst einmal was ich von meiner Ausrüstung eingepackt habe, alles andere blieb in Panama. Alles passte in einen Deuter Fox 40, ich hatte keinen weiteren Rucksack dabei, auch kein Daypack:
- Regenhülle
- Packsäcke für Kleidung
- Kulturbeutel
- Aspirin, Immodium Akut
- Dokumente
- Notizbuch + Stift
- Handtuch
- Brille
- Uhr
- Wandersandalen
- Zip-Off-Hose
- Leichte Hose
- Unterwäsche (6x), BH (2x), Bikini
- Bluse
- T-Shirt/Tops (4x)
- Schal
- Wandersocken (3x)
- Smartphone
- Digicam
- Trinkflasche
- Taschenmesser, Essstäbchen
- Schirm
- Merlin
- Geldgürtel
Dadurch dass ich nur Wandersandalen dabei hatte ergaben sich ein paar lustige Situationen. Beispielsweise war ich auf einer Schokoladenfarm in Alimirante. Dort war es so dermaßen matschig und meine Füße super dreckig, sodass ich ewig schrubben musste. Doch wer weiß, vielleicht wäre es aufwändiger gewesen meine Wanderschuhe zu putzen und zu trocknen.
Der ein oder andere fragt sich sicher, warum ich einen Schirm, aber keine Regeljacke mitgenommen habe. Der Grund ist einfach: Wegen den Temperaturen, denn unter einem Schirm schwitzt man weniger als unter einer Jacke, außerdem nimmt der Schirm weniger als halb so viel Platz weg. Er hat mir sogar beim Trampen geholfen, weil ich einfach weniger nass war als mit Regenjacke.
Alles in allem war es eine sehr gute Erfahrung und sehr befreiende Aktion. Mit dem leichten Rucksack und ohne Daypack war ich viel schneller unterwegs. Außerdem musste ich mir nie Gedanken um mein Gepäck machen, weil ich den Rucksack in Bussen auf den Schoß nehmen konnte. Ich war mehrfach den ganzen Tag mit Rucksack unterwegs ohne Rückenprobleme. Das einzige, was ich wirklich vermisst habe, waren geschlossene Schuhe. Die habe ich ganz „deutsch“ durch Socken und Sandalen improvisiert. Ganz ehrlich, egal wie warm es ist, ich würde nie wieder nur mit Sandalen reisen. Ansonsten war ich sehr zufrieden und habe mich fast gelähmt gefühlt als ich meinen ganzen Kram wieder hatte. Ich würde jedem empfehlen die Ausrüstung genauestens durch zu gehen und selten benötigtes nicht einzupacken. Viel wird unnötig rumgeschleppt, vor allem was meine Reiseapotheke angeht habe ich nochmal nachgedacht und sehe da eine großen Optimierungsmöglichkeit.
Übrigens war das nicht die einzige Aktion dieser Art, immer wenn ich eine ähnliche Route habe, frage ich im Hostel oder Hotel nach, ob ich meine Sachen dort lassen kann. Allerdings lasse ich mir immer eine Liste der Sachen unterschreiben und nehme diese mit, denn man weiß ja nie.
Keine Panik!