Schnee, Eis und das Meer in der Dämmerung
Strände weden eher zu wärmeren Jahreszeiten besucht, so war auch ich bisher nur am Meer, wenn es warm genug war, um darin schwimmen zu können. Daher habe ich mich schon sehr lange gefragt wie der Winter wohl am Meer aussieht. Wie ist es wohl, wenn ein Strand total eingeschneit ist? Um es herauszufinden war ich in Jurmala, einem beliebten Badeort, der etwa 25 Kilometer westlich von der lettischen Hauptstadt Riga liegt.
Fast der gesamte Sand war mit Schnee bedeckt und zeigte sich in weiß mit ein wenig braun. Interessant ist, dass sich in Richtung Wasser eine kleine Erhöhung aus Schnee und Eis gebildet hat, die man erst einmal „überwinden“ musste, um ans Wasser zu gelangen.
Das Ufer reicht weiter ins Meer hinein als im Sommer, weil das Meer Eisstücke am Strand angeschwemmt hat, die nach und nach eine relativ dicke Schnee-, Sand- und Eisschicht gebildet haben. Da sie massiv ist, ist es kein Problem einfach darauf zu laufen, allerdings musste ich an den Kanten etwas aufpassen, weil diese unterspült waren und oft eine schöne Struktur aus Eiszapfen zeigten.
Das Wasser war sehr ruhig mit wenig Wellen. Zum Glück war es kaum windig, sonst hätte ich bei den -7°C wahrscheinlich nur noch mehr gefroren.
Zunächst hatte ich die Befürchtung, dass ich zu spät losgegangen war, aber im Nachhinein war die Uhrzeit perfekt. Es war gerade am Dämmern, aber noch nicht zu dunkel. Der Mond war zu sehen und alles war in schöne fast romantische Blau-Lila-Töne getaucht.
Ein Spaziergang am Meer lohnt sich also auch im Winter bei Eis und Schnee, solange es nicht zu windig ist. Die Dämmerung schafft eine schöne Atmosphäre, sodass man gemütlich am Wasser entlang auf dem Eis spazieren kann. Probiert es einfach mal aus, wenn ihr zu dieser Jahreszeit in der Nähe des Meeres seid.
Bez panikas!