Highlights einer Stadtrundfahrt über die Brücken von Sankt Petersburg
Mein kurzer visafreier Aufenthalt in Sankt Petersburg war voll gepackt mit Aktivitäten. Kaum aus der Fähre raus, startete meine Stadtrundfahrt.
Sankt Petersburg stand schon lange auf meiner „To-Visit-Liste“ und diesen Herbst sollte es endlich klappen. Lange hatte ich gerätselt wie genau die Reise ablaufen könnte und letzten Endes habe ich mich für ein visafreies Paket entschieden. Hierbei müssen Fähre, Hotel und eine Stadtrundfahrt bei einem Veranstalter gebucht werden. Ich habe mich aus mehreren Gründen für das finnische Unternehmen Timetravels entschieden, welches solche Pakete anbietet. Im Nachhinein, haben die drei Tage einen guten Überblick verschafft und das Paket einiges Stress bzgl. Visum für Russland erspart, daher würde ich so eine Tour jedem empfehlen.
Die Reise begann am Hafen in Helsinki und bis zur Ankunft in Sankt Petersburg verging eine sehr kühle Nacht auf der Fähre. Kalt war es vor allem draußen und leider auch bewölkt, ich hatte nämlich gehofft die Sterne bewundern zu können. Meine Unterkunft war eine 4-Personen-Kabine mit eigenem Bad (Dusche und WC), gerade ausreichend für eine erholsame Nacht. Bei lediglich 72 Stunden sollte man keine Zeit verlieren, weshalb das Reiseunternehmen direkt nach der Ankunft mit einer mehrstündigen Stadtrundfahrt startete.
Sankt Petersburg liegt an der Newa und Wasser ist ein sehr wichtiges „Element“ der Stadt. Das zeigen die zahlreichen kleinen Kanäle, die der Stadt auch den Namen „Venedig des Nordens“ bzw. „Venedig des Ostens“ beschert haben. Ich habe irgendwann aufgehört zu zählen, wie häufig ich eine Brücke überquert habe. An der Newa entlang hielten wir zunächst an mehreren Kaien, von wo aus wir mehrere Blicke auf die Stadt werfen konnten. (Ich hoffe übrigens, dass „Kai“ die richtige Bezeichnung ist, während der Führung wurde „Embankment“ verwendet.) Dabei ist die Strelka (Ostspitze) der Wassiljewski-Insel ein absolutes Highlight. Auf der Insel befand sich einst der Sankt Petersburger Hafen mit allen wichtigen Ämtern. Irgendwie kaum zu glauben, da es mir wie mitten in der Stadt vorkam, denn ich selbst kam ja gerade von einem Hafen. Da die Strelka zu einem Halbkreis aufgeschüttet wurde, hat man einen sehr schönen Blick von der Eremitage bis hin zur Peter-und-Paul-Festung. Auf der Spitze befinden sich ebenfalls die zwei so genannten Rostra-Säulen. Früher ein leuchtendes Navigationshilfsmittel für Schiffe, sind sie heute vor allem eine Touristenattraktion, die aber zu besonderen Anlässen noch beleuchtet wird. Die Strelka ist ein perfekter Startpunkt für eine Stadttour, da man schon gut Vorfreude auf weitere Orte ansammeln kann. Vor allem auf eine geplante Bootfahrt nach Sonnenuntergang.
Ein richtiger Blickfang ist die Peter-und-Paul-Festung auf der anderen Flussseite, welche das nächste Ziel war. Die Festung bildet das historische Zentrum der Stadt und wurde ursprünglich als Militäranlage zum Schutz der nördlichen Grenze gebaut. Angriffe gab es aber keine, so war die Festung zwischenzeitlich ein Gefängnis mit vielen berühmten Gefangenen, darunter auch der Bruder von Lenin. Zu den letzten Gefangenen zählten Funktionäre des Zarenreichs und die provisorische Regierung nach der russischen Oktoberrevolution. Jeden Tag um Punkt 12:00 Uhr gibt es einen Kanonenschuss von der Mauer.
Der „Glanzpunkt“ der gesamten Anlage ist die im Zentrum gebaute Peter-und-Paul-Kathedrale, was wohl an den vergoldeten Dächern liegt. Der Turm der Kathedrale ist 43 Meter hoch und war lange Zeit das höchste Gebäude in Sankt Petersburg. Was meint ihr ist nun höher? Ein Fernsehturm. In der Peter-und-Paul-Kathedrale liegen zahlreiche Mitglieder der russischen Zarenfamilie begraben. Auch wenn die Festung und die Kathedrale sehr sehenswert sind, sollte nicht vergessen werden, dass sie von Zwangsarbeitern gebaut worden ist. Die Anzahl der Toten während des Baus ist wohl dreistellig.
Jetzt wirkt es vielleicht so als wäre es nur eine kurze kleine Stadtrundfahrt gewesen. Allerdings war es ganz und gar nicht so, es gab so viele Informationen und so viel zu sehen, dass ich vermutlich einen ganzen Blog bräuchte um alles zu verarbeiten. Daher habe ich hier meine persönlichen Highlights heraus gegriffen. Die ganze Stadt wirkt so richtig voll gestopft mit Sehenswürdigkeiten, Palästen, Kathedralen und einfach nur schönen Gebäuden. Auch wenn die Reise nur kurz war, habe ich mich entschlossen eine größere Serie daraus zu machen, weil es einfach so viel zu verarbeiten gibt.
Wer sich für die Kosten der gesamten Tour interessiert, findet diese in meiner Kostenabschätzung.
не паникуй!