Eremitage – Sammelleidenschaft einer Kaiserin
Ist man in Sankt Petersburg, so darf ein Besuch der Eremitage auf keinen Fall fehlen. Die Eremitage ist ein Kunstmuseum, doch nicht nur die Ausstellungsstücke, sondern das Gebäude selbst sind sehr sehenswert.
Die gesamte Eremitage umfasst etwa 350 Säle, die tausende von Exponaten ausstellen. Da in meiner Tour ein Besuch der Eremitage mit Führung enthalten war, konnte ich die Highlights kennen lernen. Auch wenn ich sonst eher auf Guides verzichte, das Museum ist so groß und es gibt so viel zu entdecken, dass es sich wirklich lohnt einen Guide dabei zu haben.
Initial gehörten die Gebäude und viele der Kunstgegenstände der Kaiserin Katharina die Große (1729-1796). Die kunstliebende Kaiserin begann zunächst den Winterpalast mit ihrer Kunst auszustatten. Die Sammlung wuchs und wuchs, sodass weitere Gebäude dafür gebaut werden mussten. Diese Gebäude wurden entweder von der Kaiserin privat verwendet oder sie teilte ihre Kunst mit kleinen Gruppen. Die Kunst war allerdings nicht auf Gegenstände beschränkt, weshalb die Eremitage irgendwann sogar ein eigenes Theater bekam. 1852 wurde die Eremitage von der Residenz des Zaren getrennt und somit zugänglich für die Öffentlichkeit.
Bereits beim Betreten stellt man fest, dass das Gebäude ebenfalls ein Kunstwerk ist. Ganz barock ist es mit sehr viel Gold verziert. Interessant ist auch, dass an vielen Wänden 3D-Zeichnungen sind, die auf den ersten Blick wir Staturen wirken. Bevor die Eremitage zum Museum wurde fanden auch zahlreiche Empfänge und Bälle statt. Ein Highlight war der Kronleuchter, der über ein kompliziertes Geflecht von Fäden angezündet werden konnte. Heute wirkt das vielleicht kitschig, aber damals war es gar nicht so einfach einen Raum hell zu erleuchten.
Eines der Highlights ist die Kirche des Winterpalasts. Ihre Verzierungen sind ähnlich anderen Teilen des Winterpalasts, aber der ganze Raum wirkt aufgrund einer Kuppel viel heller als der Rest. Wie in vielen anderen Räumen auch ist der Boden aufwändig durch verschiedene Hölzer verziert. Die größte Verzierung des Bodens zeigt wohl einer der Tronsäle.
Die Gemäldegalerie zeigt Portraits von Offizieren, die aus verschiedenen Anti-Napoleon-Franktionen stammten. Leider starben manche bevor das Bild fertig gestellt werden konnte. In diesem Fall zieren nur ein Name und ein leerer Rahmen die Gemäldegalerie.
Die Kunstwerke sind sehr verschieden und auf keinen bestimmten Stil beschränkt. Es gibt Gemälde, Skulpturen und sogar Technik. Die Eule im Käfig im Bild ist zum Beispiel Teil einer sehr ausgefeilten Uhr.
Doch nicht nur die Kunstwerke selbst sind sehenswert, sondern auch die Decken der vielen Räume. Abhängig von Raum und Thema sind diese nämlich ganz verschieden gestaltet und sind selbst regelrechte Kunstwerke.
Teilweise ist das Design des Raumes an die jeweilige Sammlung angepasst. So gibt es zum Beispiel Säulen im Griechenlandteil. Alles ist sehr stimmig und wirkt auch als Gesamtkonzept. Ich denke, dass sich der Besuch auch lohnt, wenn man selbst nur sehr wenig Interesse an Kunst hat.
In der Eremitage kann man leicht mehrere Wochen verbringen und ein einzelner Besuch reicht lange nicht aus um alles gesehen zu haben. Am besten ist der Besuch mit einem Guide, der die Highlights präsentiert und für Fragen offen ist. Alleine hat man schnell wichtige Teile übersehen. Interessant fand ich, dass es kaum russische Stücke gab, sondern die Sammlung sehr international war. Viele der wichtigen Künstler sind vertreten, so hat man die Möglichkeit mal einen van Gogh oder Rembrandt im Original zu sehen. Ich habe so viele Bilder gemacht, dass es unmöglich ist sie alle zu posten, alleine bei der Auswahl hatte ich so meine Schwierigkeiten. Wer jetzt Lust auf mehr, der kann sich die vielen Räume auf der Webseite der Eremitage anschauen und so einen Eindruck gewinnen.
Keine Panik!