[Erasmus+] Fünf Tipps für lange Autofahrten
Dieser Artikel sammelt meine Erfahrungen mit langen Roadtrips mit dem Auto von über 1000 Kilometern. Anlass ist die Fahrt von Darmstadt nach Lettland gestern, weshalb der Artikel auch zu meiner Erasmus-Serie gehört, da ich meine Anreise zum Auslandssemester mit dem Auto antrete.
Gestern war sie zu Ende – eine Fahrt von etwa 1800 Kilometern durch vier Länder innerhalb von 20 Stunden. Meine Güte war das anstrengend. Zu zweit waren wir etwa 20 Stunden unterwegs, standen in vier Staus und haben so einige riskante Fahrmanöver vor allem in Polen mitbekommen. Solche Strecken habe ich bisher schon einige Male zurück gelegt und einiges an Erfahrung, vor allem auf der Strecke Deutschland – Spanien, sammeln können. Als Mitfahrer bis auf Nackenschmerzen so gar kein Problem, anders aber, wenn man selbst hinter das Steuer muss.
Hier sind fünf Tipps für lange Autofahrten:
1. Den Fahrer etwa alle zwei Stunden wechseln
Und das auch am Anfang, denn so kommt man eher nicht in den Zustand zu müde zu werden. Auch aus psychologischer Sicht ergeben etwa zwei Stunden Sinn, da der Mensch nur etwa 2-3 Stunden etwas eine enge Aufmerksamkeit widmen kann.
2. Immer mindestens zwei wache Leute
Wenn es an die Schlafenszeit geht, sollten immer mindestens zwei Leute wach bleiben. So kann der Fahrer sich mit jemandem unterhalten. Außerdem kann der Beifahrer auch beim Navigieren helfen.
3. Die richtige Verpflegung einpacken
Bei langen Fahrten sollte man sich gut überlegen, was man unterwegs eigentlich isst. Chips und Knabbereien können zwar gefuttert werden, sollten aber keinesfalls die Hauptnahrung sein. Vor allem die Fahrer sollten ordentlich essen, so bleibt man länger fit und konzentrierter. Hier eigenen sich Sandwiches, Müsliriegel, Bananen und Äpfel. Wer es sehr sparsam mag, dem kann ich Huel empfehlen. Das ist ein Pulver, was man mit Wasser oder ähnlichem mischen kann. Es stellt eine vollwertige Mahlzeit dar und es gibt Leute, die sich nur davon ernähren. Allerdings sollte man irgendeinen Geschmacksträger reinmischen.
Auch das Trinken ist sehr wichtig. Man sollte genügend Wasser zu sich nehmen, auch wenn das vielleicht dazu führt, dass man öfter anhalten muss. Auf keinen Fall sollte man das Trinken durch Energie-Drinks ersetzen. Diese können beispielsweise dazu führen, dass man nur wach, aber nicht konzentriert ist.
4. Sich mit der Route vertraut machen
Im Vorfeld sollte man sich immer die Route gut anschauen und nicht erst spontan blind nach Navi fahren. Bei Navis ohne Baustellen-/Staumelder sollte man vorher online nachschauen, ob es nicht lohnt eine andere Strecke zu fahren. Zu guter Letzt empfehle ich ein Offline-Karten-Backup im Handschuhfach. Die Wahrscheinlichkeit, dass etwas mit dem Navi passiert ist zwar gering, aber man weiß ja nie.
5. Das Auto richtig und sicher beladen
Hier kann man einfach auf Fahrschulkenntnisse zurückgreifen. Auf keinen Fall sollte das Auto so beladen sein, dass etwas bei deiner harten Bremsung nach vorne schnellen kann. Wenn etwas auf dem Rücksitz verstaut wird, kann man es ja angurten oder direkt hinter die Sitze legen. Bei längeren Strecken würde ich nicht empfehlen die Rückbank umzuklappen. Warndreieck und Verbandskasten sollten nicht nur für den Ernstfall griffbereit sein, sondern auch für den Fall, dass man kontrolliert wird. Achtung: Manche Länder fordern, dass man auch einen kleinen Feuerlöscher dabei hat.
Zur guter Letzt sollte man sich auch immer auf die Länder vorbereiten, die man besucht. Auf der Fahrt von Deutschland nach Lettland ging es durch vier Länder mit teilweise sehr unterschiedlichen Bedingungen. In Deutschland die gewohnte Autobahn, die abgesehen von Stau und Baustellen sehr effizient ist. Auch in Polen gibt es eine Autobahn, allerdings kostet diese Maut und hört bei Warschau auf.
Auch wenn es dort aussieht, wie auf einer Autobahn, so ist das Fahrverhalten der Polen ganz anders. Rechts fahren alle zwischen 80 und 100 km/h. Auf der Überholspur sollte man sich nur so kurz wie möglich aufhalten, wenn man nur die erlaubten 140 km/h fahren. Denn es kann ganz schnell passieren, dass ein anderer Fahrer sehr dicht auffährt, Lichthupe gibt und so lange drückt, bis man verschwindet. Das war sehr anstrengend, da nicht immer direkt Platz war um rechts wieder einzuscheren.
Auf der Landstraße ist es keinesfalls besser, nur dass es hier meist keine zwei Spuren gibt. Auch in Litauen ändert sich die Situation wenig. Wir sind einfach normal weiter gefahren und haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Zum Glück waren wir sonntags unterwegs, weshalb der LKW-Verkehr erst nach 0:00 Uhr losrollte. Andere Länder, andere Sitten, andere Fahrstile.
Wie sind deine Erfahrungen mit langen Autofahrten? Was sind deine Tipps?
Bez Panikas!
Sehr informativer Beitrag! Vielen Dank fürs teilen!