An amazing day in Osaka
In Osaka gibt es den Amazing Pass für 2300 Yen (Stand: 2014), der einen Tag gültig ist und unbegrenzte Fahrten mit der U-Bahn, sowie den freien oder ermäßigten Eintritt in zahlreiche Attraktionen ermöglichst.
Nach einem Abend voller Planung und Proviantseinkauf folgte ein sehr ereignisreicher Tag, denn so ein Pass sollte doch möglichst optimal ausgenutzt werden.
Als Startpunkt musste ich den Shitennoji Temple wählen, da dieser als erstes (8:30 Uhr) öffnete. Angeblich soll er Japans erster Buddhistischer Tempel sein. Interessant ist, dass er eine Pagode hat, die man auch begehen kann. Pagoden findet man so einige in Japan, aber Betreten ist schon eher selten möglich.
Weiter ging es zum Osaka Museum of History, vor dem ich frühstückte, weil es noch nicht auf hatte. Der Ausblick vom Museum auf das Schloss ist sehr schön, vor allem in der Kirschblütenzeit, allerdings ist es sonst sehr uninteressant, wenn man der japanischen Sprache nicht mächtig ist. Denn es gibt sehr wenige undetaillierte Übersetzungen.
In Laufweite befindet sich der Osaka Castle Nishinomaru Garden, den würde ich aber nur in der Kirschblütenzeit empfehlen, da er sonst relativ unspektakulär ist. Und wie sich schon vermuten lässt ist nebenan das Schloss Osaka.
Da es sich wie bei fast allem japanischen Schlössern nicht um den Originalbau handelt, ist die Aussichtsplattform am schönsten. Im Inneren befindet sich ein modern gestaltetes Museum, welches ganz okay ist. Wer allerdings bereits auf einem anderen Aussichtspunkt war, der sollte das Schloss lediglich von außen bewundern.
Etwas versteckt, aber ebenfalls in Laufnähe, befindet sich das Osaka International Peace Center, welches sich mit der Kriegszeit in Osaka beschäftigt. Denn Osaka wurde während des Kriegs sehr zerstört. Hier ist allerdings dasselbe Problem wie bereits im anderen Museum: Es fehlen Übersetzungen. Auf dieses Problem wurde jedoch ein wenig reagiert, so gibt es Flyer auf Englisch, die einige Ausstellungsstücke beschreiben. Ich finde es immer wichtig sich mit der Geschichte eines Ortes zu befassen, daher würde ich empfehlen eine halbe Stunde des Amazing Days in diesem Center/Museum zu verbringen.
Nun kommt etwas, was ich ohne diesen Pass auf gar keinen Fall gemacht hätte: Eine Fahrt mit einem Schiff, der Cruise Ship Santa Maria. Dieses ist Kolumbus‘ Santa Maria nachempfunden, allerdings doppelt so groß. Es war ganz cool, vor allem, weil ich mein sitzen und entspannen konnte und das für ganze 45 Minuten. Die Fahrt ging unter anderem durch den Hafen von Osaka. Solche Fahrten sind in meinem normalen Backpacker-Budget nicht drin und ich würde es auch außerhalb des Passes nicht unbedingt weiterempfehlen, auch wenn das Schiff schon verdammt cool ist.
Wer schon ein paar Artikel von mir gelesen hat, weiß vielleicht, dass ich Science Museen sehr mag und daher musste ich unbedingt das Osaka Science Museum besuchen. Es hat einen sehr coolen Mitmachteil für Kinder, auch die Space-Abteilung hat mir sehr gefallen, aber auch hier wieder das Sprachproblem für Leute, die kein Japanisch können.
Weiter ging es durch Fukushima, nein nicht der verseuchte Teil der Präfektur, sondern lediglich eine gleichnamige Haltestellte, zu einem Rießenrad – das Hep 5. Wieder etwas, was ich ohne den Pass auf gar keinen Fall gemacht hätte. Allerdings hat dieses Rießenrad das Feature, dass es auf einer Mall gebaut ist und so höher liegt als normale Rießenräder.
Als es so langsam am dämmern war, ging ich noch zum Tsutenkaku. Das ist ein Fernsehturm bei einer bekannten Fressgasse, die unter anderem bekannt für Okonomiyaki ist. Als Touri kann man dort sehr einfach Essen gehen, da vieles bilingual ist. Der Turm ist zwar ganz nett, aber irgendwie waren die Scheiben innen in schlechtem Zustand. Wirklich hoch ist er nicht. Irgendwie enttäuscht und fast schon auf dem Heimweg schaute ich, was so auf hat und stieß auf das Umeda Sky Building. Das war mir vorher nicht aufgefallen, aber zum Glück jetzt, denn dieses Gebäude war das Highlight des Tages.
Wer ein cooles Observatory in Osaka sehen will, ist hier an der richtigen Adresse. Vor allem für Leute, die gerne Fotos machen, lohnt es sich total. Es ist möglich von der Dachterrasse ohne Stress mit Stativ und vor allem ohne lästige Scheibe super schöne Bilder zu machen. Wer nur auf Aussicht aus ist, den Pass nicht hat, der sollte unbedingt hier her.
Abschließend würde ich sagen, dass sich der Pass total lohnt, da er lediglich 2300 Yen (Stand: 2014) kostet und man ja auch U-Bahn fahren kann. Zusammengerechnet kam ich mit allen Fahrten und Eintritten auf mehr als 8000 Yen, daran sieht man wie sehr es sich auch finanziell lohnt. Allerdings hatte ich mich am Abend vorher hingesetzt und alles sehr gut durchgeplant, um auch wirklich alles sehen zu können. Wer kein Japanisch kann, sollte sich bei den Museem im Vorfeld informieren, ob auch englische Täfelchen angeboten werden, denn sonst kann es unter Umständen sehr enttäuschend sein.
あわてないでください!