Have you heard: There’re cathedrals in Sankt Petersburg
Während meines kurzen Sankt Petersburg Besuchs habe ich eine kleine selbst organisierte Kathedralen-Tour gemacht. Die Kathedralen in Sankt Petersburg gehören mit zu den Highlights des Besuchs und sind sehr abwechslungsreich.
In Sankt Petersburg gibt es mindestens zwölf Kathedralen, darunter die größte Kathedrale in ganz Russland. Also zählt ein Kathedralenbesuch, wenn nicht sogar eine Kathedralentour, zu einem absoluten Muss in Sankt Petersburg. Ich habe mir drei Top-Kathedralen rausgesucht und diese zu Fuß erkundet.
Barock und Schiffe
Gestartet habe ich bei der Nikolaus-(Nikolski-) Marine-Kathedrale. Ihr Eintritt ist frei, allerdings ist das Fotografieren leider verboten. Sie wurde zwischen 1753 bis 1762 gebaut und ist im Barockstil, das bedeutet jede Menge Verzierungen in goldener Farbe. Ihren Namen hat die Kathedrale vom Schutzpatron der Seeleute, daher auch „Marine“. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Kirche mit Darstellungen der russischen Marine dekoriert ist.
Meiner Meinung nach hat sie eine sehr gute Akustik, denn als ich sie besucht habe, war gerade ein Gottesdienst. Aber keine Angst, es gibt extra abgesperrte Bereiche für Gläubige und für Touristen. Außerdem hat man die Möglichkeit sich nur das Endgeschoss, die Unterkirche, anzuschauen, wenn man wirklich niemanden stören möchte.
Wer möchte kann von hier aus noch einen Umweg zur Dreifaltigkeitskathedrale machen, dieser dauert etwa 20 Minuten pro Strecke, daher habe ich mir sie nur von weitem angesehen.
Verlorenheit und tolle Aussicht
Ebenfalls zu Fuß ging es weiter zur etwa zwei Kilometer entfernten Isaakskathedrale. Es wäre auch möglich gewesen U-Bahn zu fahren, allerdings ist die nächste Station etwa 1,3km entfernt, sodass ich es vorgezogen habe zu laufen und dadurch mehr von der Stadt zu sehen. Die Isaakskathedrale ist die größte Kathedrale in Sankt Petersburg und ganz Russland und wurde zwischen 1818 und 1858 erbaut. Von außen fallen die großen Säulen und die riesige Kuppel auf.
Die Isaakskathedrale hat zwei Teile, die man besuchen kann: Die Kathedrale selbst und die Aussichtsterrasse (Kolonnade). Beides lohnt sich sehr. In der Kathedrale angekommen, wurden wir (ich war nicht alleine unterwegs) direkt von einer Frau angesprochen, die uns sagte, dass in Kürze eine Führung losgeht. Als sie aber gemerkt hat, dass mein Freund mir aus dem Russischen übersetzt hat, kam sie noch einmal und meinte, dass Übersetzen verboten ist. Na ja, keine Führung für mich. Die Begründung war nicht nachvollziehbar und das Ganze schlichtweg unfair. So musste ich aber weniger warten und konnte die Kathedrale alleine erkunden.
Die ist über und über mit Bildern und Säulen verziert und man fühlt sich in ihr irgendwie verloren, so groß ist sie. Die bereits erwähnte Kuppel hat 26m Durchmesser und diese kann man komplett umlaufen, wenn man die Kolonnade besucht. Hier rückt die Kathedrale selbst eher in den Hintergrund, weil der Ausblick über die Stadt wirklich sehr schön ist. Vor allem fällt auf, wie viel Gold eigentlich verbaut ist. Die Stufen muss man übrigens selbst erklimmen.
Ein Attentat
Als letztes stand die Christi-Auferstehungs-Kathedrale (Blutskirche) auf meiner Liste. Sie ist der Basilius-Kathedrale in Moskau sehr ähnlich und wurde nach ihrem Vorbild gestaltet. Meiner Meinung nach stellt man sich genau so russische Kirchen vor. Den Beinamen Blutskirche trägt die Kathedrale wegen einem Attentat auf Kaiser Alexander II. im Jahr 1881, dass für den Kaiser tödlich endete.
Diese Kathedrale hat mich auch ein einige Kirchen in Moskau erinnert. Die innere Gestaltungsart nennt sich Ikonenstil und zeigt zahlreiche Abbildungen von Heiligen vom Boden bis hin zu einer Kuppel, die Jesus zeigt.
Wer nach dem Ausgang am Kanal entlang läuft, kann noch einen Blick auf die Kasaner Kathedrale mit ihren Säulengang werfen und ist dann auch schon am Newski-Prospekt angekommen.
Natürlich gibt es in Sankt Petersburg viel mehr Kathedralen, als man in 72 Stunden sehen kann. Daher habe ich auch versucht mich auf die (erreichbaren) Highlights zu beschränken. Die vielfach empfohlene Smolny-Kathedrale ist wirklich weit weg, weshalb ich sie ausgelassen habe. Die Peter-und-Paul-Kathedrale ist auch sehr sehenswert, aber in den meisten Stadtrundfahrten, die Touren integriert haben, bereits enthalten. Wer sich für Eintrittspreise interessiert, findet diese in meiner Kostenabschätzung für 72 Stunden in Sankt Petersburg.
не паникуй!