Außer Puste mal ganz anders: Wandern über den Wolken
Na ja, oder besser in der Suppe. Quito liegt 2850m über dem Meeresspiegel und somit ist Ecuadors Hauptstadt die weltweit am höchsten gelegene. Kein Wunder, denn Quito liegt in den Anden. Doch 2850m waren Ronny, meiner temporären Reisebegleitung, und mir nicht genug! Per Cable Car, welches auch Teleferico genannt wird, ging es weitere 1,2 Kilometer Richtung Himmel.
Es wurde zwar überall empfohlen ein Taxi zur Cable Car Station zu nehmen, allerdings gab es an vielen Punkten auch Sammeltaxis, die um einiges günstiger waren. Angekommen an der Cable Car Station musste ich zunächst mal staunen, da das Ticket für Touris viel teurer ist, aber na ja etwas Neues war das ja nicht. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich um die 8$ für einen Roundtrip gezahlt.
Bereits vom Cable Car aus war die Aussicht super. Hier sah man auch gut, dass Quito in einem Becken innerhalb der Anden liegt.
Oben angekommen entschieden wir uns noch ein paar Höhenmeter zu wandern, wir wollten mindestens auf 4500m oder bis wir in den Wolken stehen. Leichter gesagt als getan, denn eines hatten wir total unterschätzt: Die dünne Luft. Mit jedem Meter wurde jeder Schritt schwerer, es bließ immer mehr Wind und plötzlich wurde es sogar noch verdammt kalt. Alle 100-200m machten wir eine Pause, indem wir uns auf den Rücken legten. An quatschen beim Laufen war keinesfalls mehr zu denken.
Irgendwann wickelte ich sogar meinen Schal zur Windabwehr um mein Gesicht, weil es sonst einfach zu kalt und unangenehm war. Irgendwo unterwegs gab es die Möglichkeit sich ein Pferd zu „mieten“, was mich irgendwie immernoch fasziniert, aber das stammt nicht auf der Liste der Optionen. Es hieß also weiterlaufen oder umkehren. Leider änderte sich das Wetter sehr plötzlich und es wurde noch windiger und wolkiger, sodass wir auf einmal komplett in der Suppe standen und kaum noch etwas sahen. Allerdings war dadurch auch unser Ziel erreicht und wir konnten guten Gewissens umkehren. Bergab war alles auf einmal total leicht und ich kam mir regelrecht beflügelt vor. Das führte auch dazu, dass wir in einem Bruchteil der Zeit wieder unten waren.
Ich kann jedem diesen Trip wärmstens ans Herz legen, allerdings sollte man gut vorbereitet sein. Man sollte auf jeden Fall winddicht gekleidet sein und genug Proviant eingepackt haben. Für diejenigen, die wandern nicht so mögen, lohnt es sich alleine wegen der Aussicht, die von einer Plattform aus genossen werden kann. Und mit einem weiteren Bild von dieser verabschiede ich mich auch.
No se asuste!