Living in the woods
Nach zwei sehr komischen Tagen in Nicaraguas Hauptstadt Managua machte ich mich auf, um einen wichtigen Punkt auf der Todo-Liste meines Lebens abzuhaken: Die Übernachtung in einem Baumhaus im Dschungel.
Mal ernsthaft, wer von euch hat als Kind nicht von einem Baumhaus geträumt? Ja, ich weiß, manche von euch hatten eins, aber wie man sich denken kann, gehöre ich nicht zu den glücklichen. Ich hatte beim Durchstöbern von Couchsurfing einen Typ entdeckt, der ein Baumhaushostel betreibt, aber gelegentlich auch Couchsurfer aufnimmt. Ohne nachzudenken, stellte ich eine Anfrage und machte mich sofort auf den Weg zum nächsten Chicken-Bus nach Granada als ich Antwort erhielt.
Dort musste ich einen weiteren Bus nehmen, der mich buchstäblich mitten im Nirgendwo rausließ. Eine „Karte“ mit Weg zum Baumhaus hatte ich in mein Notizbuch gemalt und bewaffnet mit meinem Kompass suchte ich meinen Weg. Stellt euch vor ihr geht irgendwo über einen Feldweg, der in den Wald hineinführt. Doch ich war zuversichtlich, vor allem als mich ein Bauer fragte, ob ich zum Baumhaus will und mir sogar die Richtung deutete. Und man einigen Metern und Treppen, stand ich plötzlich an einer Bar und mein Besuch wurde erwartet.
Ich konnte mir aussuchen, ob ich in einem Bett oder einer Hängematte schlafe und wählte selbstverständlich letzteres. Bis zu diesem Tag war dies die komfortloseste Unterkunft, die ich je hatte. Kein warmes Wasser, kein Kontakt zur Außenwelt, keine Autos in der Nähe. Das soll hier keinesfalls negativ rüberkommen! Ich fand es super! Und jetzt, wo ich darüber schreibe, fehlt es mir auch.
Abends versammelten wir uns zum gemeinsamen Essen, es war irgendwie als wäre da eine spontane Familie zusammengekommen. Der Sonnenuntergang war trotz seiner beachtlichen Geschwindigkeit wunderschön und oh mein Gott so einen Sternenhimmel hatte ich im Leben noch nicht gesehen. Es gab Brücken, die Plattformen und Baumhäuser verbanden. Auf einer verbrachte ich nachts viel Zeit um einfach nur die Schönheit des Sternenhimmels zu genießen.
I’ve learned something today:
Na ja, eigentlich wusste ich es schon. Menschen können sehr glücklich sein und das ohne den ganzen Scheiß, den uns irgendwelche Firmen andrehen wollen. Manchmal braucht man einfach Zeit und die Natur, ein gutes Gespräch, einen schönen Sternenhimmel, Distanz zur Hektik des Alltags in dieser wunderschönen Welt in der wir leben. Die Perfektion nach denen wir alle streben, die gibt es gar nicht und wir selbst machen uns kaputt, wenn wir immer nur perfekt sein wollen und hiervon handelt auch der folgende Text „welcome to utopia“:
we learn and endeavor
we pursue, we prepare
we want to stagnate never
until we despair
with the aim to be perfect
to master, to gain respect
we want the highest precision
and not a single fail
welcome to utopia is this your place?
tell me, is that really the goal that you chase?
you will never reach that utopian place
but even if not – never stop your chase
run after the rabbit but don’t dare to snap
keep him in close distance and watch your step
nothing is perfect
and no human can be
and there is no hassle
until you aim to be
we rush and engage
we attempt, we assay
we want the highest wage
without a betray
with the aim to be perfect
always be right and correct
we want no-one to be better
with fearing to fail
welcome to utopia is this your place?
tell me, is that really the goal that you chase?
you will never reach that utopian place
but even if not – never stop your chase
run after the rabbit but don’t dare to snap
keep him in close distance and watch your step
we push and betray
we slander, we strain
we get carried away
all that for our gain
with the aim to be perfect
being loved in each aspect
always want to be flawless
not admit failing
nothing is perfect
and no human can be
and there is no hassle
until you aim to be
welcome to utopia is this your place?
tell me, is that really the goal that you chase?
you will never reach that utopian place
but even if not – never stop your chase
run after the rabbit but don’t dare to snap
keep him in close distance and watch your step
be strong and not manic
try to understand
with no cause to panic
although you can’t
forevermore be perfect
take some time just to reflect,
for insights and acceptance
an inner balance
say goodbye to utopia here is not your place
but even if not – never stop your chase
run after the rabbit but don’t dare to snap
keep him in close distance and watch your step
Dies ist nicht die letzte Geschichte aus dem Baumhaus in Nicaragua!
No se asuste!
Der obenstehende Text ist von der Creative Comments License dieses Blogs ausgenommen und unterliegt dem Copyright. (Dieser Blogbeitrag wurde aus meinem alten Blog importiert, den ich während meiner Weltreise geplegt habe (ursprünglich veröffentlicht am 17. Dezember 2012)).