Erste Eindrücke von Vietnam
Vietnam ist anders als alle bisherigen Länder. Der Kontrast zu Japan und Hongkong ist enorm. Hua, eine Vietnamesin, erzählt mir, dass das College, an dem sie gearbeitet hat, geschlossen wurde. Nun ist sie arbeitslos und lebt von Ersparnissen, die sie glücklicherweise aus guten Zeiten übrig hat. Arbeitslosengeld gibt es hier nicht, wer keine Arbeit hat, muss alleine schauen, wie er zurecht kommt. Viele Vietnamesen fahren deshalb auf Fahrrädern durch die Straßen und verkaufen alles mögliche, vom selbst gemachten Essen bis hin zu Kleidung, alles ist dabei. Viele betteln am Straßenrand.
Ich bin hier Fremde, viele sprechen mich an, während ich alleine unterwegs bin und fragen, ob ich einen Fahrer oder ein Taxi brauche, auch das um zusätzlich Geld zu verdienen. Hua erklärt mir, dass die Steuern hier nicht für die Menschen genutzt werden, sie findet es schandhaft, dass sie zahlen muss und so wenig davon hat. Und doch gehört sie zu den Menschen, denen es hier besser geht. Sie hat studiert, kann sehr gut englisch und hat an einer internationalen Schule gearbeitet.
Die ersten Tage übernachte ich bei Trinh, einer Couchsurferin. Sie rät mir, dass ich auf mich und meine Sachen gut aufpassen soll, es wird viel gestohlen vor allem von Fremden. Als wir unterwegs sind, trägt sie ihnen Rucksack auf der Vorderseite – nur zur Sicherheit.
Wenn man durch die Straßen läuft und ganz genau hinsieht entdeckt man die krassen Unterschiede innerhalb der Gesellschaft. Manche gehen essen, bei mehreren Straßenküchen habe ich schon gesehen, dass die Kellner Reste essen, sobald die Gäste weg sind. Frauen laufen mit Kindern umher und verkaufen Teilchen, sprechen jeden “Fremden” an und fragen, ob er etwas kaufen möchte.
Es sind abartig viele Roller unterwegs und ich habe permanent Angst umgefahren zu werden. Am Straßenrand laufen Frauen mit Körben kilometerweit, um etwas zu transportieren. Der erste Eindruck hat mich irgendwie geschockt. Die rießigen Unterschiede, die Hilflosigkeit der Menschen und das alles in den ersten zwei Tagen.
Update 26. September 2014:
Für die, die sich wundern, warum ich so wenige Bilder eingfügt habe. Ich habe zwar mehr, aber die Leute damals nicht gefragt, nicht gefragt, ob es okay wäre diese zu veröffentlichen und daher gehe ich auf Nummer Sicher und mache es nicht ungefragt.
Don’t Panic!