Herbst in Japan: Tagestrip nach Hakone
Es wird Herbst in Japan und damit kommt auch die schöne Laubfärbung. Beliebte Ziele in dieser Zeit sind Hakone und Nikko, die beide sehr gut von Tokyo aus erreichbar sind. Heute war ich in Hakone unterwegs.
Mit Hakone ist meistens der Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark gemeint, eine gleichnamige Stadt gibt es auch diese markiert den Übergang zwischen der Kanto (Tokyo, Yokohama,…) und Kansai Region (Osaka, Kobe,…).
Sämtlicher ÖPNV im Nationalpark gehört zur Firma Odakyu, eine gleichnamige Linie fährt von Shinjuku direkt nach Odawara, diese Stadt bildet den Einstiegspunkt zum Gebiet. Odakyu bietet auch mehrere Pässe an, mit denen alle öffentlichen Verkehrsmittel benutzt werden können, außerdem sind auch einmalige Hin- und Rückfahrt von Tokyo inklusive. Der günstigste ist zwei Tage gültig und kostet 5,140 Yen. Diesen habe ich auch für meinen Tagestrip genutzt.
1. Fahrt mit der Odakyu-Line nach Odawara
Den Pass kann man an jeder Odakyu-Station am Automaten kaufen, man ist also nicht an das Center in Shinjuku gebunden. Je nachdem, wo man einsteigt, sollte die Strecke vorher mit dem Hyperdia-Fahrplantool gecheckt werden, da es sein kann, dass man umsteigen muss. Achtung: Hyperdia zeigt oft das sogenannte „Romance-Car“, welches aber extra kostet. (Die Namen der Romance-Car Züge enthalten meist „Hakone“ verbunden mit einer Zahl oder anderen Begriffen, also am besten darauf achten.)
Für einen kurzen Zeitraum war übrigens der Fuji-San aus dem rechten Zugfenster zu sehen.
2. Odawara Station → Gora Station mit dem Tozan Train
Dieser Zug ist eine Sehenswürdigkeit für sich, denn er fährt eine relativ steile Strecke durch eine schöne Landschaft. Außerdem kommen auf seiner Strecke drei Serpentinen vor. Natürlich kann man unterwegs auch aussteigen zum Beispiel empfiehlt es sich in Miya no shita auszusteigen und zu einer der nächsten Stationen zu laufen. Wer sich abseits der Wege traut, kann schöne Wasserfälle finden. Nach der kurzen Wanderung fuhr ich weiter zur Gora Station.
3. Gora Station → Sounzan Station
Die Gora Station ist ein Aussichtspunkt und gleichzeitig eine gute Möglichkeit eine Kleinigkeit zu essen oder die Toilette aufzusuchen. Ein gegenüberliegender Berg ist sehr gut zu sehen. Dort wurde 大 das Kanji für groß in die Bäume gesägt.
Von der Gora Station aus fahren viele Busse Richtung Fuji, auf deren Strecken befinden sich auch Museen, allerdings fand ich die Preise relativ teuer. Richtung Fui fuhr ich ebenfalls nicht, da ich wusste, dass es unterwegs noch mehrere Aussichtspunkte gibt. Daher ging es mit der Standseilbahn zur Sounzan Station, die gleichzeitig die Endstation ist und dort konnte man zum ersten Mal etwas weiter schauen. Hier zeigte sich auch, dass die Laubfärbung nur vereinzelt eingesetzt hatte.
4. Sounzan Station → Owakudani Station mit der Seilbahn
Diese Station ist das Highlight der gesamten Strecke. Die Aussicht von der Seilbahn aus war super und man konnte von weitem bereits Dampf und vulkanische Gase aufsteigen sehen. Nach etwa fünf Minuten zu Fuß konnte ich auch direkt sehen, wo der Dampf herkam, es gab Löcher in der Erde, aus denen entweder Dampf aufstieg oder sich Wasser gesammelt hatte. Alles roch etwas eigenartig nach Schwefel und es gab schwarze Eier, die in einem der Löcher gekocht wurden zu kaufen. Der Geruch erklärt sich durch ein Schwefelbergwerk in der Nähe, welches man ebenfalls von weitem gut sehen kann.
Hier gab es auch Sicht zum Fuji-san, auch wenn dieser sich leider ab und an in Wolken hüllte.
5. Owakudani → Togendai Station mit der Seilbahn
Auf dieser etwa 15-minütigen Fahrt bot eine wunderschöne Aussicht auf die Ashi See, sowie Fuji-san. Bei mir kam bereits Vorfreude auf, denn eine Bootsfahrt ist ebenfalls im Freepass enthalten.
6. Bootsfahrt über den Ashi See nach Hakone-Machi
Und das mit einem Piratenschiff, na ja nicht ganz, denn es war ein modernes Schiff, dem ein Piraten-Style verliehen wurde.
7. Hakone-Machi
Das Boot kam in Hakone-Machi an und dort habe ich noch einen schönen Schrein im Wald besichtigt. Und damit endete auch der Ausflug.
Der Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark ist ein Ort, an dem man selbstverständlich mehr als einen Tag verbringen kann. Es gibt zahlreise Ryokans und Hotels, deren Onzen man benutzen kann. Das gilt übrigens auch für Nicht-Hotelgäste. Da ich allerdings an der Odakyu-Linie wohne, habe ich mich gegen eine Übernachtung entschieden. Den oben beschriebenen Tagestrip halte ich für sehr empfehlenswert, vor allem für Mount-Fuji-Interessenten, den besteigen kann man diesen ja nur im Juli und August (Bericht meiner Fuji-Tour). Diese Tour bietet ein Kombination schöner Landschaften, eine schöne Sicht auf Fuji-San, jede Menge Abwechselung und ist für jeden einfach durchführbar.
あわてないでください!