Erleuchtung in Nara
Wer Japan bereist, stößt bei der Planung mit Sicherheit auf Nara. Nara war einst Japans Hauptstadt und ist für seine alten Tempel und Schreine bekannt. Durch seine Lage zwischen Osaka und Kyoto eignet es sich wunderbar für einen kurzen Zwischenstop oder Tagestrip. Die JR Nara Line verbindet Nara mit Kyoto, wer bereits während der Zugfahrt aus dem Fenster schaut, kann den Heijōkyū Palace sehen.
Der Nara Park ist von der Nara Station oder Kintetsu Nara Station aus einfach zu Fuß erreichbar und erinnert ein wenig an Miyajima, da es dort viele Rehe gibt, die einem aus der Hand fressen.
Ein kurzer Exkurs zum Thema Schrein und Tempel. Diese sind sehr leicht zu unterscheiden, denn am Eingang eines Schrein-Geländes befindet sich immer ein Torii (siehe Bild oben), dies ist ein Tor, welches markiert, dass hier das Gelände einer Gottheit beginnt. Schreine können sehr klein sein (z.B. 1qm), haben aber immer ein Torii. Dieses ist oft rot, allerdings hat die Farbe keine Bedeutung und wird genutzt, da so weniger Insekten das Holz befallen. Neben Schreineingängen befinden sich oft Brunnen, diese sind zum Waschen von Händen und Mund, sodass man „rein“ den Schrein betreten kann.
Tempelgelände werden ebenfalls durch ein Tor betreten, dieses unterscheidet sich aber deutlich von einem Torii und sieht den Tempel-Gebäuden oft sehr ähnlich. Zentrum ist die Haupthalle, in der sich das Heiligtum befindet.
Ein Highlight und Must See in Nara ist der Todai Tempel (siehe Bild ganz oben) aus dem 8. Jahrhundert, oft wird er auch Todai-ji Tempel genannt, jedoch bedeutet das „Ji“ bereits Tempel. Sein Heiligtum ist Japans größter Indoor-Buddha (rechtes Bild unten) und außerdem zählt er zum Unesco Weltkulturerbe. Ebenfalls interessant ist das Loch in einem er Pfeiler, denn es wird gesagt, dass Leute, die sich dort durchzwängen Erleuchtung erhalten. Das führt aber vor allem dazu, dass jede Menge Kinder erleuchtet werden. Ich habe es auch geschafft.
Der Nara Park bietet viele Übersichtskarten, sodass man vorab gar nicht so viel planen muss und sich gut orientieren kann. Ein paar Gebäude kosten zwar Eintritt, falls man diesen sparen möchte, es lohnt sich bereits die Gebäude von außen zu bewundern. Empfehlenswert ist vor allem die Nigatsudo-Halle (Halle des zweiten Monats) des Todai Tempels, welche aber etwas außerhalb und kostenfrei ist. Vor allem der Ausblick von der Terrasse nach Nara ist sehr schön.
Oder der Kasuga-Taisha (siehe Bild unten), ein Schrein, der für seine vielen Laternen bekannt ist. Es gibt an jeder Ecke etwas zu entdecken, allerdings fehlen leider oft Erklärungen, sodass es sich dann doch wieder lohnt sich vorher oder spätestens danach zu informieren.
Natürlich gibt es wie den oben genannten Heijōkyū Palace noch weitere Sehenswürdigkeiten außerhalb des Nara-Parks, ich muss allerdings sagen, dass ich Architekturen und Design von Tempeln und Schreinen oft ähneln. Wer also auf die Highlights aus ist und gerade den Goldenen Pavillion und Fushimi Inari Taisha in Kyoto gesehen hat, der kann die Sehenswürdigkeiten außerhalb des Parks auch ohne schlechtes Gewissen überspringen. Der Todai Tempel ist mit 800 Yen Eintritt (Stand: 2014) teuer, aber lohnt sich, da er absolut beeindruckend und das selbst für die meisten Japaner.
あわてないでください!
Super Artikel welcher beste Erinnerungen bei mir weckt. Der Tōdai-ji gehört absolut mit in die Top 3 der Tempel welche ich bisher in Japan sehen durfte. Einfach der Wahnsinn wenn man so davor steht und einem die Grösse des Gebäudes bewusst wird!
Da hast du recht, das Bild wird diesem Gefühl so gar nicht gerecht. Welche sind die anderen deiner Top 3?