Turaida Museum Reservoir
Die Burg Turaida befindet etwa eine Stunde per Auto oder Zug von der lettischen Hauptstadt Riga entfernt. Neben der Burg selbst gibt es noch Gärten, eine Kirche und eine Höhle zu erkunden.
Irgendwie habe ich viel zu wenige Burgen auf diesem Blog und das obwohl ich Burgen echt sehr mag. Daher habe ich mich entschieden diesen Tagestrip aus Lettland noch zu verbloggen. Nach etwa einer Stunde Autofahrt waren wir im Turaida Museum Reservoir angekommen (Eintritt: etwa 5€, Studenten ermäßigt, Stand: 2015). Neben der Burg gibt es vor allem den Garten zu sehen. Untypisch für Lettland ist die Gegend hier vergleichsweise hügelig. Turaida ist übrigens livisch (ausgestorbene Sprache des Volkes der Liven) und bedeutet „Thors Garten“. Dieser Ort eignet sich vor allem für diejenigen, die einen gemütlichen und unstressigen Tagesausflug machen möchten, denn große Wegstrecken werden nicht zurückgelegt und es gibt viele Gelegenheiten sich einfach hinzusetzen und die Umgebung zu genießen. Ich habe das sogar so sehr genossen, dass ich total vergessen habe, Bilder zu machen.
Das Highlight ist die Burg Turaida, die sogar ein kleines Museum beinhaltet. Interessant ist auch, das Schriftstücke aus lettischen Burgen häufig auf deutsch sind. Das liegt daran, dass Teile des heutigen Lettlands im Mittelalter durch den Deutschen Orden erobert wurde.
Die Bauarbeiten für die Burg starteten 1214, als Material wurde vorwiegend roter Backstein verwendet, was es meiner Meinung nach echt schön macht. Nach einem großen Feuer Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Burg sich selbst überlassen. Um die Zeit dazwischen ranken sich viele Sagen. Die berühmteste ist die der Rose von Turaida (lettisch: Turaidas roze). Doch die Rose ist gar keine Blume, sondern wie oft die Beschreibung für eine schöne Frau. Der Name dieser Frau war Maija und sie war leidenschaftlich in Viktor verliebt. Leider hatten es die beiden nicht so einfach, wie man es ihnen gewünscht hätte, denn aufgrund des andauernden Krieges waren polnische Offiziere in der Stadt, die Maija durch einen gefälschten Brief von Viktor in die nahe Gutmannshöhle lockten. Man kann sich sicher denken wieso. Zur Rettung ihrer Ehre behauptete Maija, dass ihr Halstuch Zauberkräfte hätte und sie vor allem körperlichen Leid beschützen würde. Da dies natürlich nicht stimmte, zahlte sie mit ihrem Leben, als die Offiziere es per Schwert an ihr testen. Der gefälschte Brief, den Maija bei sich hatte, führte zu Viktors Verurteilung, dieser wurde aber durch ein Geständnis eines Offiziers vorm Tode gerettet.
Heute sind in der Gutmannshöhle, die man übrigens kostenfrei besuchen kann, jede Menge Namen von liebenden Pärchen aus verschiedenen Zeiten eingemeißelt. Wer nach Besuch des Reservoirs noch in der Gegend bleiben möchte, kann durch die Wälder wandern. Alles in allem finde ich es als Tagestrip von Riga aus sehr empfehlenswert, da es eine gute Mischung zwischen Geschichte und Natur bietet.
Bez panikas!